Tiefbaufacharbeiter: die Ausbildung für wetterfeste Baufreunde

Laien denken oft: Bauarbeiter ist gleich Bauarbeiter. Weit gefehlt! Auf einer Baustelle tummeln sich die verschiedensten Fachkräfte, die alle unterschiedlich ausgebildet sind und gemeinsam große Projekte angehen. Zunächst unterscheidet man hierbei die Art der Baustelle: wenn ein Gebäude errichtet wird, werden selbstverständlich andere Facharbeiter benötigt als für die Umsetzung einer Bahnstrecke. Einer der Berufe, welcher sich oft auf Baustellen findet, ist der Tiefbaufacharbeiter. Die Ausbildung dauert zwei Jahre. Die Arbeit eines Tiefbaufacharbeiters legt oft die Grundlage für weitere Arbeitsschritte und ist damit auch für andere Berufe, wie z. B. den Gleisbauer, sehr wichtig.

Zu den Aufgaben der Tiefbaufacharbeiter gehört alles, was direkt auf der Erdoberfläche oder darunter passiert. Insbesondere im Gleisbau kommen viele verschiedene Aspekte der Tätigkeit zum Einsatz: das Anlegen von Böschungen und Gleisbetten, die Verlegung von Schienen und der Bau von Tunneln sind nur ein Teil der Aufgaben, welche bei der Entstehung oder der Ausbesserung eines Schienenstrangs anfällt. Tiefbaufacharbeiter in der Ausbildung lernen neben den Verfahren auch die Baumaterialien und alles Weitere für die erfolgreiche Berufsausübung.

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graduation

Abschluss

Hauptschulabschluss

Ausbildungsdauer

Perspektiven

Diverse Weiterbildungen zur Erweiterung des Tätigkeitsspektrums
Weiterführendes Studium, zum Beispiel Bauingenieurwesen

Sanduhr

Ausbildungsdauer

2 Jahre

Was machen Tiefbaufacharbeiter genau?

Tiefbaufacharbeiter, während der Ausbildung und auch danach, sind fast ausschließlich auf Baustellen unter freiem Himmel bei den verschiedensten Witterungsbedingungen im Einsatz. Dementsprechend wetterfest und unverwüstlich sind die Menschen, welche die Tätigkeit ausüben.

Sie erledigen Aufgaben wie:

  • Anlegen von Böschungen und Randbefestigungen
  • Verlegung von Schienenführungen und Gleisen
  • Pflastern und Asphaltieren von Gehwegen und Straßen
  • Rohre verlegen für sämtliche Leitungen und Kabelschächte, z. T. mit Hilfe von Baumaschinen
  • Bedienen von Bohrgeräten
  • Installation von Wasserförderungsanlagen

Die Aufgaben sind selbstverständlich abhängig von der jeweiligen Branche, sodass sich Tiefbaufacharbeiter mit der Ausbildung bereits für ihren beruflichen Schwerpunkt entscheiden und sich in diese Richtung entwickeln.

Stellenangebote nach der Ausbildung

Nach der Ausbildung arbeiten Tiefbaufacharbeiter fast ausschließlich auf Baustellen im Freien.
Dazu gehören:

  • Unternehmen des Straßen- und Schienenverkehrs
  • Betriebe des Tiefbaugewerbes
  • Betriebe der Wasserversorgung und Abwasserwirtschaft
  • kommunale Bauämter

Der Ort entscheidet ebenso über die Art der Tätigkeit wie auch die Branche, in der die Tiefbaufacharbeiter ihre Ausbildung absolviert haben. So sind Tiefbaufacharbeiter mit einer Spezialisierung auf Gleisbau vornehmlich für die Herstellung des Bahndamms oder eines Gleisjochs zuständig. Trotzdem hantieren sie regelmäßig mit Straßenbelägen wie Teer und Asphalt, um z. B. Bahnübergänge in den Straßenfluss zu integrieren. Darüber hinaus fahren verschiedene Züge teilweise oder komplett unterirdisch, sodass die Tiefbaufacharbeiter Tunnel bohren und ausbauen.

Weiterbildungen und Karriere

Nach der abgeschlossenen, zweijährigen Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter ist ein aufbauendes drittes Jahr zur Spezialisierung auf eine Branche eine gute Möglichkeit, tiefer in die Materie einzusteigen und Zugriff auf höherwertige und besser vergütete Stellenangebote. Dazu gehören unter anderem die Spezialisierung Gleisbauer, Spezialtiefbauer oder Kanalbauer. Bei guter Arbeit ist es nach mehreren Jahren möglich, in der Hierarchie eines Unternehmens aufzusteigen und z. B. Personalverantwortung zu übernehmen.

Mit mehreren Jahren Berufserfahrung nach der Tiefbaufacharbeiter Ausbildung ist ein Meistertitel eine gute Option, sein Wissen und seine Fähigkeiten zu erweitern und mehr Verantwortung zu übernehmen. Er berechtigt zur Gründung und Leitung eines Betriebes, in dem neue Tiefbaufacharbeiterinnen und -arbeiter ausgebildet werden können. Bei entsprechender Qualifikation und dem Wunsch, die Karriereleiter weiter zu erklimmen, bietet sich ein fachverwandtes Studium wie Bauingenieurwesen an. Tiefbaufacharbeiter sind nach der Ausbildung auf eine vielfältige Karriere vorbereitet.

Tiefbaufacharbeiter: Ausbildung und Inhalte

Die Ausbildung zum Tiefbaufachfacharbeiter erstreckt sich über zwei Jahre und findet dual im Betrieb und in der Berufsschule statt. Als Voraussetzung für die Bewerbung wird von den Betrieben mindestens ein Hauptschulabschluss verlangt.

Darüber hinaus legen sie Wert auf:

  • Handwerkliches Geschick
  • Sorgfältige und umsichtige Arbeitsweise
  • Gute Auge-Hand-Koordination
  • Gute körperliche Konstitution und Fitness
  • Interesse an Mathematik, Physik sowie Werken/Technik

Tiefbaufacharbeiter in Ausbildung beschäftigen sich mit folgenden Inhalten:

  • Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht
  • Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
  • Qualitätssichernde Maßnahmen und Berichtswesen
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
  • Umweltschutz
  • Auftragsübernahme, Leistungserfassung, Arbeitsplan und Ablaufplan
  • Einrichtung, Sicherung und Räumung von Baustellen
  • Prüfung, Lagerung und Auswahl von Bau- und Bauhilfsstoffen
  • Lesen und Anwenden von Zeichnungen, Anfertigen von Skizzen
  • Durchführung von Messungen
  • Bearbeitung von Holz und Herstellen von Holzverbindungen
  • Herstellung von Bauteilen aus Beton und Stahlbeton
  • Herstellung von Baukörpern aus Steinen
  • Herstellung von Baugruben und Gräben, Verbauen und Wasserhaltung
  • Herstellung von Verkehrswegen
  • Einbauen und Anschließen von Ver- und Entsorgungssystemen

Zur Tiefbaufacharbeiter Ausbildung gehören zusätzlich zum theoretischen und praktischen Unterricht zwei Prüfungen: eine Zwischenprüfung und eine Gesellenprüfung. Nach dem Bestehen der Abschlussprüfung werden die Tiefbaufacharbeiter entweder von ihrem Betrieb übernommen oder sie bewerben sich als Gesellen auf die entsprechenden Stellenangebote.

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