Berlin, 09.02.2021. Das System Eisenbahn ist hochkomplex und teilweise sehr unübersichtlich. Gleichzeitig ist es für Studierende und Auszubildende aus Sicherheitsgründen fast unmöglich, bei laufendem Betrieb erste Erfahrungen im Führerstand, in der Disposition oder in einem Stellwerk zu sammeln und sich realitätsnah auf ihre spätere Tätigkeit vorzubereiten.
Aus diesem Grund wurde 2006 das Eisenbahnbetriebsfeld Darmstadt eröffnet. Zu dem Modell gehören etwa 113 km Strecke, 360 Weichen und 13 Betriebsstellen, die mit realer Stellwerkstechnik bedient werden können.
Betrieben wird die Anlage DB Training, dem Akademischen Arbeitskreis Schienenverkehr e. V. und dem Institut für Bahnsysteme und Bahntechnik der TU Darmstadt.

In den letzten Jahren wurden insbesondere folgende Bereiche des Eisenbahnbetriebsfeldes ausgebaut: die Bahnübergangssicherungsanlage, der Führerstandsimulator und der Fahrsimulator.
Die Bahnübergangssicherungsanlage wird in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum für Leit-und Sicherheitstechnik der DB Netz AG genutzt, um Auszubildenden und Studierenden die theoretischen und praktischen Aspekte des Kreuzungsbereich Schiene-Straße zu vermitteln.
Der Führerstand- und Fahrsimulator gestattet es angehenden Lokführer/innen, Disponent/innen und Fahrdienstleiter/innen, ihre Verantwortungsbereiche sowie die Kommunikation untereinander trainieren.
Das nächste, größere Projekt für das Eisenbahnbetriebsfeld ist die Digitalisierung der gesamten Anlage sowie die Integration des europäischen Zugbeeinflussungssystems ETCS.
An der TU Darmstadt gibt es ebenfalls einen sogenannten „Kleinen Zwilling“ des Eisenbahnfeldes, welcher ursprünglich als Modell für eine Messe gebaut wurde. Heute dient er vor allem als Technologiedemonstrator, an dem Studierende der TU Darmstadt ihr erlerntes Wissen umsetzen können. Er läuft mit der gleichen Software wie das Eisenbahnbetriebsfeld und wird derzeit um eine automatische Kuppelstelle sowie einen Schwellenzähler erweitert.