Lokrangierführer:in

Jobs für Technikfans
und Frischluftfanatiker/innen

Einer der unbekannteren Tätigkeiten bei der Bahn ist der Beruf des Lokrangierführers bzw. der Lokrangierführerin. Dabei ist der Job eng mit dem bekannteren (Strecken-)Lokführer verwandt. Die beiden Tätigkeiten ähneln sich so sehr, dass man nach der abgeschlossenen Ausbildung nur eine Zusatzqualifikation benötigt, um sich für Stellenangebote des jeweils anderen Jobs bewerben zu können.

Der Arbeitsalltag und die Aufgaben der beiden Berufe unterschiedet sich hingegen deutlich voneinander. Während Lokführer die Personen und Güter in ihrer Obhut über lange Strecken transportieren, bewegen Rangierlokführer die Züge nur über kürzeste Gleisabschnitte, um z. B. für den Güterverkehr die Waggons in die richtige Reihenfolge zu bringen.

Der Beruf der Lokrangierführer ist so alt wie die Bahn selbst, hat sich aber mit jeder technischen Innovation kontinuierlich weiterentwickelt. Mittlerweile ist die Tätigkeit hoch technisiert: Waggons werden mit Hilfe von Funkfernsteuerungen bewegt und Zugdaten über Tablets direkt in einer Software gespeichert, sodass sie an anderer Stelle in Echtzeit ausgelesen werden können. So können eventuelle Verspätungen oder andere wichtige Details direkt und ohne Verzögerungen weitergegeben werden.

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Abschluss

für Ausbildung Eisenbahner/in im Betriebsdienst
Fachrichtung Lokführer und Transport: Hauptschulabschluss empfohlen
Quereinstieg über Weiterbildung/Umschulung möglich

Ausbildungsdauer

Perspektiven

  • Verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Streckenlokführer
  • Wagenmeister (Doppelqualifikant)
  • Meister für Bahnverkehr
  • Verkehrsplaner (mit Studium)
  • staatlich geprüfter Techniker Fachrichtung Verkehrstechnik
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Arbeitsort

Im Zug, an den Gleisen,
auf dem Rangierbahnhof

Wie werde ich Lokrangierführer?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in den Beruf des Lokrangierführers (an manchen Orten auch Rangierlokführer genannt) einzusteigen. Oft haben die Interessent/innen eine abgeschlossene Berufsausbildung als Lokführer/in, bzw. sie qualifizieren sich als Quereinsteiger über eine mehrmonatige Umschulung. Hierfür brauchen sie eine abgeschlossene Berufsausbildung in einer anderen technischen Ausbildung kombiniert mit einer Umschulung bei einem Träger der Branche.
Für ausgebildete Lokführerinnen und Lokführer reicht hingegen ein erfolgreich absolvierter Aufbaukurs, um sich für den Lokrangierführer Job zu qualifizieren.
Einen weiteren Weg bietet die Deutsche Bahn: Im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung, die genau auf den Beruf des Lokrangierführers bzw. der Lokrangierführerin im Güterverkehr zugeschnitten ist, können sich die Interessenten direkt auf den Beruf vorbereiten und nach der Ausbildung zeitnah in die Tätigkeit einsteigen.
Für die Zulassung zu einer solchen Aus- oder Weiterbildung ist eine ärztliche Bescheinigung der physischen und psychischen Tauglichkeit unbedingt notwenig. Darüber hinaus müssen Lokrangierführer und -führerinnen eine zuverlässige und sorgfältige Arbeitsweise an den Tag legen und ein gut solides Verständis für digitale und analoge Technologie haben. Freude an der Arbeit im Freien ist ebenfalls von Vorteil.

Was machen Lokrangierführer im Job?

Lokrangierführer und -führerinnen arbeiten vornehmlich an Bahnhöfen und Rangierbahnhöfen.

Zu den Aufgaben gehört:

  • mit einer Lokomotive zu nahegelegenen Kunden und Unternehmen fahren, um Waggons mit Gütern abzuholen
  • Güterwaggons und Lokomotiven am Bahnhof rangiern und in der richtigen Reihenfolge zusammenstellen
  • Waggons sicher kuppeln und auf die entsprechenden Richtungsgleise bringen
  • Zustand der Loks, Waggons und Ladung überprüfen und dokumentieren (z. B. über einen Bremszettel)

In einem Bahnhof werden die Züge, Lokomotiven oder einzelne Waggons fast ausschließlich über eine Funkfersteuerung bewegt, sodass die Lokrangierführer im Job den größtmöglichen Überblick über das Geschehen auf dem Bahnhof haben. Die Sicherheit der Mitarbeiter im Umgang mit den Lokomotiven und Waggons hat eine hohe Priorität. Daher tragen sie zur besseren Sichtbarkeit orangefarbende Warnkleidung.
Bei der Ausübung ihres Berufes arbeiten die Lokrangierführer und -führerinnen eng mit ihren Rangierbegleiter/innen zusammen, die ihnen bei der Erledigung des Alltagsgeschäftes zur Hand gehen.

An kleineren Bahnhöfen ohne eigene Rangierlokführer und -führerinnen können, bei entsprechender Weiterbildung und Qualifikation, auch Wagenmeister/innen die entsprechenden Tätigkeiten übernehmen.

Maßgeblich für die Ausübung des Berufs ist in jedem Fall die Bereitschaft für die Arbeit im Schichtdienst, auch am Wochenende und an Feiertagen. Zusätzlich können, abhängig vom Arbeitgeber, mehrere Tage Abwesenheit vom Wohnort, z. B. für Projekte, Fortbildungen oder einen Vor-Ort-Einsatz, anfallen.

Lokrangierführer: Stellenangebote und Einsatzorte

Der Arbeitstag der Lokrangierführer bzw. -führerinnen beginnt und endet üblicherweise an „ihrem“ Bahnhof. Da Rangierbahnhöfe und verschiedene Eisenbahnknotenpunkte nicht immer zentral liegen, bieten Arbeitgeber ihren Mitarbeitern oft eine Fahrtkostenpauschale oder ein Ticket für die Bahn als Ausgleich an. Ab und an suchen Eisenbahnverkehrsunternehmen oder Baufirmen in ihren Stellenangeboten nach einem Lokrangierführer bzw. einer Lokrangierführerin für eine zeitlich befristete Anstellung, z. B. für die Arbeit auf einer aufwändigen Baustelle.

Üblicherweise wird der Beruf in Vollzeit ausgeübt. Vereinzelt suchen Arbeitgeber aber in ihren Stellenangeboten nach Lokrangierführer und -führerinnen mit Interesse an einer Stelle in Teilzeit. In seltenen Fällen bieten größere Unternehmen und Industriekomlexe, die über ein eigenes Schienensystem und Güterzüge verfügen, Jobs für Lokrangierführer und -führerinnen an. Als Beispiel wäre die Kohleindustrie anzuführen.

Karriere für Lokrangierführer

Wie bei vielen Berufen im Schienensektor ist es auch bei Lokrangierführern und -führerinnen möglich, als Quereinsteiger bzw. Quereinsteigerin einen sicheren Job mit interessanten Karriereoptionen zu bekommen.

Ebenso bieten sich verschiedene Weiterbildungen und Zertifizierungen, wie z. B. zur Arbeit mit Gefahrengut, an. Eine dieser Weiterbildungen ist die Zusatzausbildung zum Triebfahrzeugführer (dem sogenannten Streckenlockführer), mit dem man Personen- und Güterzüge auch über längere Streckenabschnitte bewegen darf.

Mit einer gewissen Erfahrung im Job sowie dem entsprechenden Fachwissen steht einem beruflichen Aufstieg zum Teamleiter oder Ausbildungslokführer nichts im Weg. Sollte der Wunsch nach einer theroretischen Auseinandersetzung mit den Inhalten des Berufs bestehen, ist der Erwerb des „Meisters für Bahnverkehr“ oder Technikers eine gute Option. Hierfür sind ein berufsbegleitendes Studium oder der Besuch einer Meisterschule vonnöten.

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