links: Saskia Schulz, Gewinnerin „Innovationspreis Mobilitätsgestalterin“, rechts: Silke Höhl, Gewinnerin „Beste Idee“

„Diese Innovation ist von großer Bedeutung für den Verkehr und den Klimaschutz.“ – so lautet das Statement von Michael Güntner, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, zum Projekt von Saskia Schulz. Die 28-jährige Wirtschaftsingenieurin entwickelte zusammen mit ihrem Team das Konzept für eine Wasserstoff-Tankstelle für Züge, die im Dezember 2021 im niedersächsischen Bremervörde in Betrieb gehen soll. Dafür hat sie im Wettbewerb, den das Netzwerk „Mobilität braucht Frauen“ der Allianz pro Schiene organisiert, den „Innovationspreis Mobilitätsgestalterin“ 2019 erhalten.

Entwicklung einer zukunftsweisenden Technologie

Die Wasserstoff-Tankstelle ist eine absolute Weltneuheit und die optimale Ergänzung zum bereits klimaschonenden Schienenverkehr, der dadurch komplett emissionsfrei werden kann. Die stationäre Tankstelle beliefert Züge mit gasförmigem statt flüssigem Wasserstoff, sodass Züge nicht mehr wie bisher nur mit begrenzter Kapazität befüllt werden können. „Mit dieser Innovation bringt Saskia Schulz die klimafreundlichen Alternativen zum Diesel auf der Schiene noch einmal ein großes Stück voran“, betont Carmen Maria Parrino, ehrenamtliche Sprecherin des Netzwerks „Mobilität braucht Frauen“ und Vorsitzende der Geschäftsführung von Abellio Rail Mitteldeutschland.

Saskia Schulz hat ein Duales Studium bei der Deutschen Bahn und einen Master an der Beuth-Hochschule für Technik in Berlin abgelegt, nun ist sie Mitarbeiterin bei Alstom, einer der größten Bahn- und Bahnsystemhersteller. Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene und Jurymitglied, erklärte zu ihrem Sieg: „Saskia Schulz demonstriert mit ihrer bahnbrechenden Innovation auf beeindruckende Art und Weise, wie junge Frauen die Schienenbranche mit ihren technischen Know-how, ihrem Erfindergeist und ihrer Kreativität nach vorne bringen.“

Zusatzpreis für die „Beste Idee 2019“

Zusätzlich wurde ein Preis für die „Beste Idee 2019“ vergeben, den Silke Höhl erhielt. Die Bau- und Wirtschaftsingenieurin und Doktorandin an der Frankfurt University of Applied Sciences entwickelte mit Prof. Dr.-Ing. Petra K. Schäfer und dem Team des Research Lab for Urban Transport (ReLUT) einen Ansatz, um Paketlieferungen von der Straße auf die Schiene zu verlagern. In dem Modell von Silke Höhl und ihrem Team werden U-Bahnen und Straßenbahnen für den Transport von Paketen genutzt, denn die Infrastruktur besteht bereits und der Schienenverkehr ist um ein Vielfaches umweltschonender als LKW.

Die Jury fasst das Vorhaben so zusammen: „Der Pakettransport mit U- und S-Bahn und Lastenrad kann in vielen Städten in Deutschland und darüber hinaus helfen, die Umweltbelastung in den Metropolen zu reduzieren. Mit ihrer Innovation legt Silke Höhl zudem ein Modell vor, mit dem Kommunen durch die Reduzierung des Straßenverkehrs im innerstädtischen Raum urbane Lebensqualität zurückgewinnen können.“

Hintergrund zum „Innovationspreis Mobilitätsgestalterin“

Mit dem Preis zeichnet das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene jedes Jahr Frauen aus, die Mobilität neu denken und mitgestalten. In der Jury saßen der Verband der Bahnindustrie (VDB), der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), der Verband der Eisenbahningenieure (VDEI), der Verein Deutscher Ingenieure (VDI), die Universität Stuttgart und das Netzwerk „Mobilität braucht Frauen“ der Allianz pro Schiene.