Wer in Berlin oder Brandenburg wohnt, hat es vermutlich mitbekommen:

Bis 12 Uhr standen in Berlin die U-Bahnen, Trams sowie 90 Prozent der Busse still, in Brandenburg dauert der Streik noch offiziell bis drei Uhr nachts. Rund 4000 BVG-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind an dem Streik beteiligt. Durch den Streik soll Druck auf die entsprechenden Arbeitgeber ausgeübt werden. Die aktuellen Tarifverhandlungen werden am 13. Oktober wieder aufgenommen.

Der heutige Streik ist Teil des andauernden Tarifkonflikts zwischen ver.di und den Arbeitgebern des Öffentlichen Nahverkehrs.
Langfristig sollen für die bundesweit 87.000 Beschäftigten bei 130 Unternehmen des Öffentlichen Nahverkehrs einheitliche Regelungen in Bereichen wie Nachwuchsförderung, Entlastung sowie Ausgleiche für Überstunden und Zulagen für Schichtdienste geschaffen werden. Eine Angleichung der Arbeitsbedingungen zwischen den Bundesländern, insbesondere in Bezug auf Urlaubstage und Sonderzahlungen, steht ebenfalls auf der Agenda.

Zusätzlich zu den Bundesforderungen laufen parallel Verhandlungen auf regionaler Ebene. Für etwa 3.500 Brandenburger Beschäftige sollen die Arbeitsbedingungen an die der BVG angeglichen werden. Für Berlin wird zudem eine Verkürzung der Arbeitszeit von 39,5 Stunden auf 36,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich gefordert.

Laut Jeremy Arndt, Landesfachbereichsleiter Verkehr in Berlin-Brandenburg und der Verhandlungsführer von ver.di für die Verhandlungen BVG/BT, geht es aber um mehr als nur die Entlastung der Angestellten. Die derzeitigen Investitionen in Personal, Technik und Fahrzeuge reichten nicht aus, um den Öffentlichen Nahverkehr zu einem Schlüssel der Verkehrswende zu machen.

Unterstützt wurde der Streik unter anderem von Aktivist/innen der „Fridays for Future“-Bewegung.