CO2, Luftschadstoffe, Energieeffizienz: In allen Kategorien ist der Zug der Primus

Passend zum Start der Sommerferien legt die Allianz pro Schiene einen Umweltvergleich für Deutschland zwischen Flieger, Pkw, Bus, Lkw und Eisenbahn vor. Für Reisende im Fernverkehr, Pendler im Nahverkehr und ebenso für Verlader im Güterverkehr ergibt sich auf Grundlage neuester amtlicher Daten ein Ranking der Verkehrsträger in den wichtigsten Umweltkategorien: Im Fokus der Allianz pro Schiene-Aufstellung stehen Treibhausgas-Emissionen, Energieverbrauch und Stickoxid-Ausstoß. Ergebnis: Im Personenverkehr liegt die Eisenbahn im Nah- und Fernverkehr klar vor den anderen Verkehrsträgern Pkw, Flieger, Reise- oder Linienbus. Ebenfalls deutlich ist der Umweltvorsprung im Güterverkehr. Die Güterbahnen sind umweltschonender als Lkw und Binnenschiff. Für den Umweltvergleich der Verkehrsträger stützt sich die Allianz pro Schiene auf Daten des Umweltbundesamtes (UBA). Bezugsgröße für die Emissionen ist in allen Kategorien die Verkehrsleistung, gemessen in Personen- und Tonnenkilometern.

Fernverkehr: Flieger, Bus, Pkw und ICE im Vergleich
In den Kategorien Klimagase, Energieverbrauch und Stickoxid-Ausstoß ist das Flugzeug das mit Abstand umweltschädlichste Verkehrsmittel. An zweiter Stelle kommt der Pkw, während der Bus für den Straßenverkehr gesehen die geringsten Umweltwirkungen verzeichnet. Wegen des hohen Ökostrom-Anteils im Bahnstrommix ist die Deutsche Bahn mit ihrem Fernverkehr bei den Klimawirkungen und Schadstoffemissionen dennoch deutlich besser als der Reisebus.

Nahverkehr: Pkw, Linienbus, Straßenbahn und Eisenbahn im Vergleich
Im Nahverkehr ergibt sich im Vergleich der Verkehrsträger ein Feld, das etwas kompakter ist als im Fernverkehr. Wieder ist der Pkw in allen Kategorien umweltschädlicher als die Eisenbahn: Bei den Treibhausgasen ist der Pkw zweimal so CO2 intensiv, beim Energieverbrauch schneidet der Zug um den Faktor 2 besser ab. Bei den Stickoxid-Emissionen ist der Eisenbahnverkehr zweitbestes Verkehrsmittel – hinter U- und Straßenbahnen, die heute bereits zu 100 Prozent elektromobil unterwegs sind.

Güterverkehr: Umweltprimus sind die Güterbahnen
Dass die Bundesregierung den Güterverkehr auf der Schiene stärken will und dazu schon für 2018 die Trassenpreise für Güterbahnen senken wird, basiert auf einem umweltpolitischen Kalkül. Verglichen mit dem Lkw stoßen Güterzüge 5-mal weniger CO2 aus und sind 5-mal so energieeffizient. Ebenfalls umweltschonender als der Lkw ist das Binnenschiff. Lediglich bei den Stickoxid-Emissionen haben die Binnenschiffe die rote Laterne: Sie emittieren 11-mal so viele Stickoxide wie der Güterzug und überholen dabei sogar noch den Straßengüterverkehr.

Elektromobil und mit hohem Ökostromanteil unterwegs
Während der Verkehrssektor 2017 insgesamt auf einen Anteil von lediglich fünf Prozent beim Einsatz erneuerbarer Energien kommt, liegt der Ökostromanteil beim Bahnstrom-Mix mit 44 Prozent bereits deutlich über dem durchschnittlichen Ökoanteil im deutschen Strommix von 36 Prozent. Auch bei der E-Mobilitätsquote fährt die Eisenbahn vorneweg: 90 Prozent der Verkehrsleistung wird bereits elektromobil erbracht. Der Wert wird sich weiter steigern: Die Regierungsparteien haben sich vorgenommen, den Elektrifizierungsgrad des deutschen Schienennetzes bis 2025 von 60 auf 70 Prozent zu erhöhen.

Umweltvergleich: Politik soll Rahmen für Verkehrsmittelwahl setzen
„Die Umwelt spielt bei der Urlaubsplanung sicher nicht die größte Rolle“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Dienstag in Berlin. „Dennoch hat es jeder Urlauber auch selbst in der Hand, wie stark er die Umweltverträglichkeit seiner Reise gewichten will.“ Umso entscheidender also, dass die Politik die richtigen Rahmenbedingungen für die nachhaltige Verkehrsmittelwahl setze. „Der Verkehr ist unter allen Sektoren der einzige, dessen Treibhausgas-Emissionen statt zu sinken sogar noch ansteigen“, sagte Flege. „Die neue Bundesregierung hat deshalb große Aufgaben vor sich, wenn sie die eigenen ehrgeizigen Klimaziele erreichen will.“ Die Pläne aus dem Koalitionsvertrag zur Stärkung der umweltverträglichen Eisenbahn sollten daher möglichst schnell Realität werden. Flege forderte eine Trassenpreissenkung nicht nur für den Güter-, sondern auch für den Personenverkehr, mehr Tempo beim Deutschlandtakt und beim Sonderprogramm des Bundes für die Elektrifizierung weiterer Schienenstrecken.

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