Frauen sind in der Mobilitätsbranche noch unterrepräsentiert: In der EU sind nur 17,5 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) weiblich. Genau deshalb haben sich das Deutsche Verkehrsforum (DVF), Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH, IHK Berlin, der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU), das Frauennetzwerk der Allianz pro Schiene und Women in Mobility (WiM) das Ziel gesetzt, Frauen in der Mobilitätsbranche als Vorbilder sichtbarer zu machen und mehr (weibliche) Talente für die Branche zu gewinnen. Sie veröffentlichten nun zum zweiten Mal die Liste der 100 weiblichen Führungskräfte in der Mobilitätsbranche.

Starke Frauen aus der Schienenbranche

Aus der Schienenbranche sind gleich mehrere Frauen vertreten: zum Beispiel Dagmar Blume, strategische Leiterin für Großprojekte von Bombardier Transportation, Dr. Annika Hundertmark, Leiterin Digitalisierung Bahnbetrieb bei der DB Netz AG, Carmen Maria Parrino, Vorsitzende der Geschäftsführung von Abellio Rail Mitteldeutschland und viele weitere. Die ganze Liste im PDF-Format finden Sie hier.

Jurymitglied Carolin Preuss von der IHK Berlin äußert sich so zur Wahl:

„Eine Laufbahn in einer technischen Branche bietet in der Regel gute Verdienst- und Karrierechancen, dennoch sind Frauen in den klassischen MINT-Berufen immer noch unterrepräsentiert. Um mehr junge Frauen für technische Berufe zu gewinnen, sind Rollenvorbilder wichtig. Die Top 100 Frauen nehmen diese Vorbildrolle ein: Sie machen sichtbar, wie attraktiv technische Berufe sind.“

Viele der ausgezeichneten Top-Frauen aus der Mobilitätsbranche sind auch Teil des Frauennetzwerkes der Allianz pro Schiene. Auch dort zeigen sie, was beruflich in der Branche alles möglich ist!

So wurde die Auswahl getroffen

Eingegangen sind hunderte Nominierungen von VertreterInnen der Verkehrswirtschaft, Verkehrsbänden, Politikern und vielen mehr. Besonders viel Wert wurde auf folgende Merkmale gelegt: Führungsstärke, konsequente und eigenverantwortliche Verbesserungen im Unternehmen, maßgebliches Mitgestalten von Veränderungsprozessen, Innovationskraft und/oder vorbildliches Verhalten.

In der Liste sollten sowohl Vertreterinnen aus Wirtschaft (mittelständische Unternehmen, Konzerne und Selbstständige) als auch Wissenschaft repräsentiert sein. Gleichzeitig wurden viele Führungspersönlichkeiten in den technischen Berufen und im MINT-Bereich ausgewählt, denn gerade in diesen Bereichen fehlt es an Frauen.

Nächstes Treffen in Berlin

Die Top 100 Frauen aus der Mobilitätsbranche wurden zum 6. RAILWAY Forum Berlin – an dem übrigens auch SchienenJobs  teilnimmt – zum gemeinsamen Luncheon der Women in Mobility eingeladen. Bereits auf der InnoTrans im letzten Jahr kamen mehr als 800 Frauen zum Women in Mobility Luncheon zusammen – Interesse an Frauennetzwerken besteht also definitiv! Gute Aussichten, um folgendes Ziel zu erreichen: „Der Frauenanteil der Bahnbranche soll bis 2020 von aktuell 22% auf 40% ansteigen“, so Larissa Zeichhardt, Mitgründerin von Women in Mobility.