Eisenbahner im Betriebsdienst

Eisenbahnerin bzw. Eisenbahner im Betriebsdienst ist die offizielle Bezeichnung einer Kernausbildung der Bahnbranche. Sie bereitet auf Tätigkeiten wie Fahrdienstleiter/in, Lokführer/in oder Rangierlokführer/in vor und bildet eine gute Grundlage für verschiedene Fort- und Weiterbildungen sowie eine interessante Karriere.

Die Ausbildung findet über drei Jahre dual in Betrieb und Berufsschule statt und richtet sich an Menschen mit unterschiedlichen Schulabschlüssen. Ausbildungsplätze werden von der Deutschen Bahn (im Personen- wie auch im Güterverkehr) sowie verschiedenen regionalen Eisenbahnverkehrsunternehmen angeboten.

Was lernt man als angehender Eisenbahner im Betriebsdienst?

Inhaltlich befasst sich die Ausbildung sowohl mit allgemeinbildenden Fächern wie auch mit fachspezifischen Lernfeldern. Zusätzlich werden technische Grundlagen wie z. B. Antriebstechnik, Übungen mit Simulationsprogrammen, der Bedienung von Stellwerken etc., vermittelt. Ein weiteres wichtiges Feld ist die Auseinandersetzung mit den allgemeinen Regeln des Fahrbetriebs bezüglich dem Fahren und Rangieren von Zügen und Waggons, der Bedeutung von Signalen und der Funktionsweise von Sicherheitssystemen. Gleichzeitig möchte die Ausbildung auch einen guten Überblick über die allgmeinen Abläufe im Betriebsdienst und die verschiedenen Berufe der Bahnbranche geben, sodass Themen wie Kundenbetreuung oder auch ein Einsatz in der Werkstatt ebenfalls auf dem Lehrplan stehen.

Im Rahmen der Ausbildung gibt es, je nach Angebot, auch die Möglichkeit, die Zusatzqualifikation „Europaassistent“ zu belegen. Hier werden die Azubis in einer weiteren Fremdsprache gefördert und geprüft und bekommen zusätzlichen Unterricht, z. B. in Europäischem Waren- und Wirtschaftsrecht. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland zu absolvieren.

Im dritten Jahr können sich die Eisenbahner im Betriebsdienst auf eine von zwei Fachrichtungen spezialisieren: Fahrweg oder Lokführer / Transport.

Spezialisierung auf eine Fachrichtung  – der Grundstein für den späteren Beruf

Die Fachrichtung Fahrweg dreht sich vor allem um die Infrastruktur, wie z. B. die korrekte Weichen- und Signalstellung und die Einstellung der Fahrwege. Bei Störungen oder Abweichungen vom normalen Betriebsablauf reagieren Eisenbahnerinnen und Eisenbahner im Betriebsdienst flexibel auf die veränderten Bedingungen. Nach der Ausbildung arbeiten sie vor allem als Fahrdienstleiter/innen oder Weichenwärter/innen.

Dagegen beschäftigt sich die Fachrichtung Lokführer / Transport der Eisenbahner im Betriebsdienst direkt mit den Zügen, insbesondere mit dem Prüfen und der Bedienung von Triebfahrzeugen. Sie finden Stellen im Personen- oder Gütertransport des Regional- und Fernverkehrs bei Eisenbahnverkehrsunternehmen, fahren Triebfahrzeuge und sind als Lokführer/in für eine sichere und reibungslose Fahrt verantwortlich. Darüber hinaus bauen und rangieren sie Züge, überprüfen die Funktionsfähigkeit der Wagen (z. B. mit Bremsproben) und leisten Dienst als Zugaufsicht.

Nach der Ausbildung – der Einstieg in den Beruf

Die Ausbildung „Eisenbahnerin bzw. Eisenbahner im Betriebsdienst“ bietet einen guten Grundstein für einen zukunftssicheren Beruf und eine spannende Karriere. So können die Absolventen mit einer entsprechenden Weiterbildung auch als Zugdisponent/innen arbeiten. Ein Aufstieg innerhalb des Unternehmens, z. B. als Team- oder Gruppenleiter, ist ebenfalls eine Möglichkeit, mehr (personelle) Verantwortung zu übernehmen und sich beruflich weiterzuentwickeln.
Für einige dieser Tätigkeiten ist allerdings ein Meister für Bahnbetrieb oder ein Techniker mit Spezialisierung auf Bahntechnik vonnöten.
Weitere interessante Fortbildungen sind außerdem im Bereich Digitalisierung, der Thematik der Zukunft, zu finden.
Durch den aktuellen Fachkräftemangel haben die ausgebildeten Eisenbahnerinnen und Eisenbahner im Betriebsdienst in jedem Fall gute Aussichten auf einen sicheren, nach Tarif bezahlten Arbeitsplatz.