Schienenbus

Der Schienenbus – auch bekannt als Schienenomnibus oder Schienenautobus – ist ein leichter zweiachsiger Verbrennungstriebwagen der Eisenbahn. Der Name dieses Gefährts wird auch gerne mit „Schom“ abgekürzt. Er darf jedoch nicht mit dem Schienenstraßenomnibus verwechselt werden, der sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene fahren kann.

Die ursprünglichen Schienenbusse waren Umbauten von Straßenfahrzeugen zu Schienenfahrzeugen – sprich: man nahm einen Omnibus und baute Eisenbahnräder dran. Fertig war der Schienenbus. Entsprechend dieser Umbauweise haben die Fahrzeuge auch nur einen Führerstand und müssen daher immer rangiert werden. Damit zählen sie zu den sogenannten Einrichtungsfahrzeugen. Die umgebauten Busse mit Eisenbahnrädern haben ein leichteres Gewicht als konventionelle Züge und ziehen damit geringere Betriebskosten nach sich. Sie können sowohl zwei- als auch vierachsig sein.

Die meisten Schienenbusse haben eine andere Kupplung als gewöhnliche Triebwagen und können daher nur untereinander verbunden werden. Mittlerweile gibt es aber auch andere Ausführungen, die mit konventionellen Triebwagen koppelbar sind (Zug- und Stoßeinrichtung).

Einsatz von Schienenbussen im Laufe der Geschichte

Die Entwicklung der Schienenbusse begann in den 1930er Jahren, die letzten Exemplare wurden bei der Deutschen Reichsbahn (DR) erst 1969 ausgemustert. Die Deutsche Bundesbahn setzte die Schienenbusse als Ersatz für Dampflokomotiven ein, da sie deutlich kostengünstiger waren. In den 1950er Jahren war eine Fahrt schon bei sechs vollzahlenden Gästen rentabel. So kostensparend sie auch waren – bei den Fahrgästen war die „Schom“ anfangs nicht sehr beliebt. Dies lag vor allem an dem hohen Geräuschpegel und der schlechten Belüftung in den Zügen.

Die Deutsche Bundesbahn beauftragte im Jahr 1949 die Waggonfabrik Uerdingen mit der Produktion der Schienenomnibusse. Besonders bekannt sind die dabei entstandenen Baureihen VT 95 und VT 98.

Schienenbusse wurden bevorzugt auf weniger stark befahrenen Strecken (sog. Nebenbahnen) eingesetzt, da sie auf den generell teureren Nebenbahnen geringere Kosten verursachten. Deshalb sind sie auch als „Nebenbahnretter“ betitelt worden. Im Volksmund wurde der Schienenbus wegen seiner leuchtend roten Lackierung auch „Roter Brummer“ genannt. Andere Spitznamen waren „Ferkeltaxe“, da er vor allem in ländlichen Region eingesetzt wurde und „Schüttelbrummer“ – eine Bezeichnung, die auf die Fahrzeugbewegungen und -geräusche zurückgeht.

Heute gehört der Schienenbus zu den Klassikern der Eisenbahnromantik und kann in einigen Museen bestaunt werden.