Schienengüterverkehr

Als Schienengüterverkehr bezeichnet man den kommerziellen Transport von Gütern durch Güterzüge. Neben dem Transport fällt auch das Beladen und Entladen von Güterzügen sowie das Rangieren von Güterwaggons in den Bereich des Schienengüterverkehrs. Der Transport von Gepäck gehört hingegen nicht zum Güterverkehr der Bahn.

Das Besondere am Güterbetrieb ist, dass oft mehrere Eisenbahninfrastrukturunternehmen in den Transport vom Gütersender zum Güterempfänger involviert sind. Einzelne Eisenbahninfrastrukturunternehmen betreiben in diesem Zusammenhang z.B. Rangierbahnhöfe, Umschlagbahnhöfe, Gleisanschlüsse usw. Bei Eisenbahninfrastrukturunternehmen handelt es sich um Unternehmen, die die Betriebsanlagen der Eisenbahnen und den Bau der Schienenwege unterhalten.

Marktanteil des Schienengüterverkehrs in Deutschland

Im Jahr 2017 umfasste der Güterverkehr in Deutschland 696 Milliarden Tonnenkilometer. Den größten Anteil daran hatten LKWs mit 70,7 %. Der Schienengüterverkehr belief sich auf 18,7 % (Quelle: Allianz pro Schiene). Das liegt vor allem an der Preisentwicklung für den Gütertransport auf Straßen. Während die LKW-Maut billiger wird, steigt die Schienenmaut kontinuierlich an.

Vor-und Nachteile des Schienengüterverkehrs

Der Transport von Gütern auf der Schiene bringt vor allem in Sachen Klimaschutz einen deutlichen Vorteil mit sich. Nicht umsonst die die Eisenbahn das klimafreundlichste Verkehrsmittel, denn Züge produzieren die niedrigsten Emissionen beim Schadstoffausstoß. Wird der Gütertransport mehr auf die Schienen verlagert, wird außerdem das überfüllte Straßennetz entlastet. Darüber hinaus ist die Sicherheit ein hervorzuhebendes Merkmal des Schienengüterverkehrs. Auf der Schiene gelangen Güter in der Regel sicher von A nach B, wohingegen LKWs als Verstopfungsfaktor von Autobahnen bekannt sind und immer wieder für erschreckende Unfallmeldungen sorgen. Ein weiterer Pluspunkt für die Bahn ist das Transportieren größerer Frachten, womit sich eine höhere Transportleistung im Vergleich zum LKW ergibt. Insbesondere das Transportieren größerer Materialen, egal ob fest oder flüssig, stellt für die Bahn kein Problem dar. So können auch eine Vielzahl von Autos, Schienenfahrzeuge selbst oder andere Schwertransporte problemlos befördert werden. Fernerhin sollte die Geschwindigkeit von Zügen berücksichtigt werden. Frachten können durch das Umgehen von Staus und durch die hohe Geschwindigkeit des Schienengüterverkehrs schneller befördert werden.

Ein grundsätzlicher Nachteil des Schienengüterverkehrs sind die höheren Transportkosten. Als Unternehmen gilt es genau abzuwägen, welches Transportmittel aus Kostensicht am effizientesten ist. Sollen nur kleine Gegenstände oder Güter über eine kurze Distanz zum Zielort befördert werden, ist der LKW in der Regel günstiger. Insbesondere Einzelwaggons sind fast doppelt so teuer wie ein Ganzzugtransport. Zudem sind die Lärmemissionen ein immer wieder diskutierter Faktor im Güterverkehr. Dieser Nachteil gilt allerdings gleichermaßen für den Güterverkehr auf der Straße.