Schienennetz Deutschland

Das Schienennetz Deutschland umfasst die Gleise des Regional- und Fernverkehrs ebenso wie S-Bahn- und Straßenbahngleise. Es ist Eigentum des Bundes und steht grundsätzlich allen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) zur Verfügung. Für die Nutzung der Schienen fällt allerdings eine Gebühr, die sogenannte Schienenmaut, an.

Zahlen, Daten, Fakten zum Bahnnetz Deutschland

Das Schienennetz Deutschland hat eine Streckenlänge von knapp 38.500 km und befindet sich auf Platz sieben im weltweiten Vergleich. Insgesamt legen die Züge der Deutschen Bahn auf dem Schienennetz über eine Milliarde Kilometer im Jahr zurück. Die Gesamtlänge ist seit 2018 um 3.000 km gewachsen, nachdem sie seit dem Jahr 2000 kontinuierlich geschrumpft war. Der Stand von 1994 mit ca. 44.000 km Gesamtstreckenlänge ist noch nicht wieder erreicht.

Die Gleise sind für unterschiedliche Zwecke ausgelegt und auf die jeweiligen Züge angepasst. Bauart und Zustand der Schienen bestimmen sowohl die Art der Züge als auch die Geschwindigkeit, mit der sie befahren werden können. Selbst ein ICE darf auf manchen Streckenabschnitten nur 80 km/h fahren, sollte der Zustand der Gleise es nicht anders erlauben. Hingegen gestatten moderne Gleisanlagen Höchstgeschwindigkeiten bis zu 300 km/h.

Der Güterverkehr ist ebenfalls in das Schienennetz Deutschland integriert. Oft sind sie nachts unterwegs, um tagsüber die Strecke für den Personenverkehr freizuhalten.

Ausbau und Finanzierung des Schienennetzes

Deutschland investiert pro Bürger etwa 77 € in die Instanthaltung und Erweiterung des Bahnnetzes und liegt damit deutlich hinter den europäischen Nachbarländern. Zum Vergleich: Die Schweiz kalkuliert umgerechnet durchschnittlich 365 € pro Person. Diese Geldknappheit hat zur Folge, dass nur die gröbsten Schwachstellen im Netz ausgebessert werden und sich der allgemeine Zustand der Schienen kontinuierlich verschlechtert, sodass bei steigendem Zug- und Fahrgastaufkommen insgesamt weniger Strecke zur Verfügung steht.

Ein weiteres Projekt ist die Elektrifizierung des bestehenden Netzes. Derzeit sind etwa 60 Prozent des Schienennetzes mit einer Oberleitung ausgestattet und somit für E-Loks befahrbar. Ziel ist es, mit Unterstützung der Bundesregierung bis 2025 insgesamt 70 Prozent Elektrifizierung der Schienen zu erreichen.

Unerlässlich sind diese Maßnahmen ebenfalls für die Planung und Umsetzung des Deutschlandtaktes. Für einen zuverlässigen Bahnverkehr sind funktionale Schienen unabdingbar, um Pünktlichkeit zu garantieren und unnötige Verlängerungen der Fahrtzeit zu vermeiden.