Elektroingenieur: Jobs für Experimentierfreudige

Unter den Ingenieursberufen haben Elektroingenieure und Elektroingenieurinnen den Ruf, neugieriger und experimenteller eingestellt zu sein als z. B. ihre Kolleginnen und Kollegen im Bauingenieurwesen. Für den Elektroingenieur Job sind diese Eigenschaften besonders hilfreich, um bei den alltäglichen Herausforderungen ihres Jobs flexibel zu bleiben und kreative Lösungen für Probleme zu finden.

Historisch teilten sich die Elektroingenieure und -ingenieurinnen im Übrigen noch fachlich in Starkstromtechnik (z. B. Antriebstechnik) und Schwachstromtechnik (z. B.  Nachrichtentechnik). Diese Trennung gilt aber mittlerweile als überholt.
Dafür spielt die voranschreitende Digitalisierung und Industrie 4.0 eine immer größere Rolle im Beruf der Elektroingenieurinnen und -ingenieure, sodass viele spannende Tätigkeitsfelder entstehen und sich der Arbeitsalltag der etablierten Elektroingenieur Jobs durch die sich entwickelnden Technologien kontinuierlich verändert und an die neuen Herausforderungen anpasst.

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Abschluss

Bachelor oder Master of Science einer Universität,
Technischen Uni oder Fachhochschule (rund 150 Studiengänge in Deutschland)

Ausbildungsdauer

Perspektiven

z. B. Entwickler/-in von Mess- und Auswertetechnik,
Ingenieur/-in für Leit- und Sicherungstechnik sowie Übertragungstechnik oder
Zulassungsingenieur/in für Stellwerkstechnik

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Arbeitsort

Im Büro, in der Werkstatt, am Zug, an der Strecke, beim Kunden

Was machen Elektroingenieure im Beruf?

Im Rahmen des Elektroingenieur Jobs werden Geräte und Anlagen entwickelt, konstruiert, produziert, montiert und kontrolliert. Bei manchen Stellenangeboten für Elektroingenieure gehören auch Aufgaben aus dem technischen Service oder aus dem Vertrieb zum beruflichen Alltag.

Das genaue Spektrum der Aufgaben ist, ebenso wie der Arbeitsort, vom Stellenangebot des Unternehmens abhängig. Während einige Tätigkeiten vornehmlich vom Büro aus erledigt werden, gehören andere in die Werkstatt oder auf eine Baustelle. Das gleiche gilt für die Arbeitszeiten: bei einigen Jobs sind die üblichen Bürozeiten zu erwarten, bei anderen hingegen Schicht- und Bereitschaftsdienst. Ebenso kann, insbesondere für Baustelleneinsätze, eine Reisebereitschaft von den Elektroningenieuren und -ingenieurinnen erwartet werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer, ist der Umfang der Arbeitszeit. Für den Elektroingenieur Job gibt es Stellenangebote in Vollzeit und auch in Teilzeit. So wird es den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen ermöglicht, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen oder über einen bestimmten Zeitraum eine berufsbegleitende Weiterbildung zu absolvieren.

Stellenangebote für Elektroingenieure und -ingenieurinnen finden sich in unterschiedlichsten Branchen. Dazu gehören unter anderem diese Fachgebiete:

  • Elektroindustrie
  • Energie- und Umwelt
  • Mobilität
  • Maschinen- und Anlagenbau
  • ITK-Branche (IT und Telekommunikation)
  • Forschung

In jeder einzelnen dieser Branchen gibt es selbstverständlich noch weitere Spezialisierungsmöglichkeiten für Elektroingenieure und -ingenieurinnen. Beispiele hierfür wären z. B. Experten im Bereich Brandschutz, EU-Konformität oder Digitalisierung. Ebenso gibt es Jobs für Elektroingenieure in den Bereichen der Abnahmeprüfung oder Gutachtenerstellung. Darüber hinaus nimmt die fortschreitende Globalisierung und Angleichung elektronischer Geräte, Anlagen und Maschinen nach internationalen Standards mehr Raum ein, sodass die internationale Ausrichtung der entwickelten Produkte eine immer größere Rolle in Stellenangeboten für Elektroingenieure und -ingenieurinnen spielt.

In all diesen Branchen und Fachbereichen hat die Beachtung der behördlichen Auflagen sowie der geltenden Sicherheitsbestimmungen oberste Priorität.

In der Bahnbranche werden Elektroingenieurinnen und -ingenieure mit den unterschiedlichsten Qualifizierungen beschäftigt. Angefangen bei der Arbeit an den Zügen und Gleisen durch die Verteilung der elektrischen Energie im Bahnnetz oder die Umwandlung dieser Energie in Antriebsleistung in den Triebfahrzeugen bis hin zur Signal- und Kommunikationstechnik. Darüber hinaus kann ein Elektroingenieur bzw. eine Elektroningenieurin mit entsprechender Qualifikation auch in der Baustellenorganisation und -überwachung eingesetzt werden.

Das Studium des Elektroingenieurwesens

Das Studium des Elektroingenieurwesens gehört – gemeinsam mit dem Bauingenieurwesen und dem Maschinenbau – zu den drei fundamentalen Ingenieurswissenschaften. Es eignet sich insbesondere für Menschen, die von Natur aus neugierig sind, gerne experimentieren und immer auf der Suche nach kreativen und innovativen Lösungen für Probleme sind.

Darüber hinaus ist ein guter Sinn für Technik und logische Denkansätze hilfreich – für die Zeit an der Universität ebenso wie im späteren Berufsleben. Aber die angehenden Elektroingenieure und -ingenieurinnen arbeiten nicht nur vor dem Computer bzw. in einem Büro. Für die Montage und die Arbeit auf der Baustelle ist ein gewisses handwerkliches Geschick vonnöten.
Der weltweit erste Studiengang für das Elektroingenieurwesen wurde im Übrigen 1883 an der TH Darmstadt eingerichtet.

Der Studiengang ist, wie üblich, in Bachelor und Master aufgeteilt. Der Bachelor bildet hierbei das grundlegende Studium und fokussiert sich auf die allgemeineren Aspekte des Elektroingenieurwesens, während das Masterstudium bereits mehrere Möglichkeiten zur Spezialisierung bietet.

Im Rahmen des Studiums können sich die angehenden Elektroingenieure und -ingenieurinnen über die angebotenen Module oder ein Praktikum bei Unternehmen auf einen der aufgelisteten Teilbereiche spezialisieren:

  • Nachrichten- bzw. Kommunikationstechnik
  • Hochfrequenztechnik
  • Energietechnik
  • Mikroelektronik
  • Mikrosystemtechnik
  • Automatisierungstechnik
  • Gebäudetechnik
  • Nanotechnologie
  • Robotik
  • Antriebstechnik
  • Elektrotechnik

Mit der Wahl der Spezialisierung wird auch oft der erste Grundstein für die spätere Karriere gelegt, während Praktika oder eine werkstudentische Tätigkeit die Möglichkeit geben, einen Einblick in verschiedene Branchen und Unternehmen zu erhalten.

Weiterbildungen und Karriere

Für kaum einen Beruf gibt es so viele interessante Spezialisierungsmöglichkeiten und Karriereoptionen wie für Jobs im Ingenieurwesen. Zunächst bieten sich selbstverständlich fachliche Weiterbildungen an, um sich in seiner beruflichen Tätigkeit auf eine bestimmte Technologie oder einen Arbeitsschritt zu spezialisieren. Nicht selten verlangen Arbeitgeber auch verschiedene Qualifikationen oder Zertifikate für bestimmte Aufgaben, damit diese fachgerecht ausgeführt werden und rechtlich abgesichert sind. Ebenso steigt im Laufe der Jahre natürlich die berufliche Erfahrung der Elektroingenieure im Job mit jedem Projekt.

Diese Erfahrung ermöglicht vielen Elektroingenieuren und -ingenieurinnen den Aufstieg innerhalb eines Unternehmens, indem sie mehr Verantwortung für Projekte und Mitarbeitende übernehmen sowie ein höheres Gehalt einfordern können.

In der Schienenbranche werden Elektroingenieure und -ingenieurinnen z. B. oft als Projektleiter für Bauprojekte gesucht. Hier haben sie, neben den fachlichen Aufgaben und personeller Verantwortung auch eine koordinierende, kommunizierende und kontrollierende Funktion.

Wie in anderen Ingenieursberufen auch bietet sich für Elektroningenieure und -ingenieurinnen eine Karriere als Führungskraft in einem Unternehmen an. Hierfür wird, neben dem fachlichen Know-how, auch eine Qualifikation zur Organisation und Anleitung der Mitarbeitenden sowie eine wirtschaftliche Grundeinstellung erwartet. Darüber hinaus sind sie in der Position, die Interessen der verschiedenen Parteien zu vertreten und Kompromisse zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu schließen.

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