Der Fachkräftemangel ist ein Thema, das in Deutschland zurzeit verschiedene Branchen und Berufsgruppen betrifft. Auch der Bahnsektor hat mit fehlenden Fachkräften zu kämpfen – unter anderem in der Berufsgruppe der Lokführer.

Auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion teilte die Bundesregierung mit, dass der Deutschen Bahn in diesem Jahr 733 Lokführer fehlen. Von einem noch höheren Bedarf an Lokführern geht Claus Weselsky, Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) aus, da die Bahn angehende Lokführer, die sich noch in ihrer Ausbildungsphase befinden, bereits eingeplant habe. Weselsky zufolge waren im letzten Jahr 1.500 Planstellen für Lokführer nicht besetzt worden.

Dabei hat eine Auswertung der Allianz pro Schiene gezeigt, dass bei den Lokführern zwischen 2015 und 2017 ein Stellenanstieg von knapp fünf Prozent verzeichnet werden konnte. Nach Aussagen der Allianz pro Schiene dennoch nicht genug, wie auch die Zahlen der Bundesregierung jetzt bestätigen.

Vor allem der Anteil der Frauen in der Bahnbranche ist äußerst gering: Wie die Allianz pro Schiene berichtete, liegt der Frauenanteil bei führenden europäischen Staatsunternehmen der Bahnbranche bei 20,9 Prozent. Bei den Lokführern waren es sogar nur bei 2,7 Prozent – ein Problem, das der Verein mithilfe verschiedener Projekte angehen möchte, zum Beispiel mit dem „Innovationspreis Mobilitätsgestalterin“. Hier werden Frauen aufgerufen, Ideen einzureichen, die einen Beitrag zur Schienenbranche leisten. Definitiv eine gute Idee, um Frauen auf die Bahnbranche aufmerksam zu machen und den Fachkräftemangel anzugehen.

Quelle: n-tv – „Deutsche Bahn sucht noch mehr Lokführer“ (23.02.2019).